Perma(nent) (AGRI)Culture

Die Permakultur lehrt drei Grundprinzipien:

  1. Die Sorge für die Erde (den Erdboden und den Planeten) erinnert uns daran, das wir nicht leben können ohne diese 10 Zentimeter fruchtbaren Bodens, der all unsere Nahrung hervorbringt.
  2. Die Sorge für die Menschen fordert, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Vom Konkreten wie Wasser, Essen und Unterkunft bis zu Ausbildung und Verbindungsmöglichkeiten.
  3. Die Forderung nach einer gerechten Verteilung der Überschüsse trägt der Erfahung Rechnung, dass ein System aus dem Gleichgewicht gerät, wenn Überschüsse aus dem System herausgenommen werden. Dann entsteht Mangel.

 Im Designprozess braucht die Permakultur fünf Regeln:

  • Mit der Natur und nicht gegen sie: Eine sorgfältige Beobachtung der gegebenen Situation (und natürlicher Abläufe überhaupt) ermöglicht, Ressourcen und Sektoren (Störfaktoren) zum Wohl des Systems zu nutzen.
  • Das Problem ist die Lösung: Es gibt keine Fehler. Probleme werden erkannt, verstanden und zum Wohl des Systems genutzt.
  • Kleinstmögliche Veränderungen mit grösstmöglichem Nutzen: Aktivität und Arbeit sind kein Wert an sich. Wir tun, was im Moment notwendig und möglich ist.
  • Alle sind Gärtner: Es gibt keine Feinde. Alle sogenannten Schädlinge und Unkräuter weisen auf ein Ungleichgewicht im System hin. Das Gleichgewicht wird durch Pflege der natürlichen Mechanismen der (Selbst)Regulierung erreicht.
  • Der Ertrag jedes Systems ist theoretisch grenzenlos: es gibt keinen Mangel. Die Grenzen des Systems bestehen nur dem Kopf der Designenden.

So gründet die Art zu denken und zu gestalten in der Permakultur auf der Beobachtung und dem Erkennen von natürlichen Mustern. Der Wald gilt als ideales System. Er ist selbsterhaltend, selbstregulierend und zäh. Ein gesunder Wald ist vielfältig und enthält in sich alle Phasen der Transformation (Werden, Sein, Vergehen).

 

In den letzten Jahren haben wir erfahren, dass jedes System selbstregulierend ist. Jedes System strebt in Richtung Gleichgewicht. Die Kunst des Designens besteht darin, die bestehenden und möglichen Transformationsprozesse so zu lenken und zu nutzen, dass jeder Prozess nicht nur sich selbst erneuert, sondern Überfluss produziert als Rohmaterial für weitere Prozesse. Dann dient die Selbstregulierung dem Erhalt und der Erneuerung des kreierten Systems.

 

4 der 5 Gründungsmitglieder der Genossenschaft AGORA sind PermakulturdesignerInnen, 4 zertifizierte und 1 diplomierte.